Da Bienenwachs unvergänglich ist,
bietet es selbst für mehrere tausend Jahre Zeugnis davon. Schon in den Gräbern der Pharaonen wurden Kultgegenstände, Grabbeigaben und Fackeln aus Wachs gefunden.
Auch heute noch ist Bienenwachs von großer technischer und wirtschaftlicher Bedeutung, da dieses Wachs zu den umweltfreundlichsten Rohstoffen zählt. Es ist universell zu verwenden und von unbegrenzter Haltbarkeit.
Es gibt viele industrielle Bereiche, in denen Bienenwachs verarbeitet wird, z.B. für Unterbodenschutz, Bohnerwachs, Kosmetika oder in der Pharmazie, bei der Herstellung von Mikrochips und als Rohstoff für Kerzen.
Honigbienen sind über den ganzen Erdball verbreitet. Nur in der nördlichen und südlichen Polarzone sind sie nicht anzutreffen. Ursprünglich lebten sie wild und bauten ihre Stöcke meist in Wäldern, in Baumhöhlen oder in den Bäumen. Heute wird Honig und Wachs nur noch zu knapp 20% von "wilden Bienen" zusammengetragen. Meistens sind es Naturvölker, die diese Ernte einsammeln.
Inzwischen ist die Biene zum "Haustier" geworden. Die Züchter - Imker - gelten als die älteste und verbreitetste Zunft. Die Imker sind dort angesiedelt, wo die Vegetation mit großer Blütenfülle den Bienen Gelegenheit gibt, Honig und Wachs zu sammeln. Europäische Wachse, insbesondere deutsches Bienenwachs, spielen, obwohl von guter Qualität, wegen der geringen Erntemenge keine wesentliche Rolle.
Der Weltbedarf an Honig und Bienenwachs wird von den Bienen in Mittel- und Südamerika, in Afrika und China produziert. Dort kaufen Händler ihn als Rohware ein und geben ihn an die Großmärkte, die sich in den großen Hafenstädten befinden, weiter. Von dort aus gelangt er in die Wachsfabriken der Verbrauchsländer.
Naturgemäß nehmen Nordamerika, Europa und auch der vordere Orient den Großteil ab. Als Weltrohstoff wird Bienenwachs mit Dollar bezahlt. Deshalb ist der Preis, abgesehen vom Jahresernteergebnis, stark vom Dollar abhängig.
Bienenwachs ist chemisch sehr schwer zu definieren. Der Chemiker spricht hier von einer unsauberen Masse aus mindestens 35 verschiedenen Komponenten. Je nach Herkunftsland ist Bienenwachs verschieden im Geruch, in der Knetbarkeit und im Schmelzpunkt.
In den Ländern der Europäischen Gemeinschaft wird das Rohwachs in Wachsfabriken gereinigt, ggf. gebleicht und für den jeweiligen Verwendungszweck aufgearbeitet. Die Sauberkeit, das heißt das Fehlen jeder fremden Beimischung, muss garantiert sein. Jeder Lieferung liegt ein sogenanntes Zertifikat bei.